In heißen und feuchten Jahreszeiten steigt regelmäßig die Zahl der Erkrankungen und Störungen, die mit einer Veränderung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts zusammenhängen. Alle Bevölkerungsgruppen sind diesem Risiko ausgesetzt, insbesondere weil sich die klimatischen Bedingungen in den letzten Jahren in dieser Hinsicht verschlechtert haben.
Die Flüssigkeitsabgabe an die äußere Umgebung kann sehr stark zunehmen, was leicht zu täglichen Gewichtsschwankungen in der Größenordnung von Kilogramm führen kann. Abgesehen vom Ausmaß dieser Veränderungen ist zu beachten, dass sie sich sehr schnell entwickeln. Aus diesem Grund ist es oft schwierig, ihre Folgen unter Kontrolle zu halten, und zwar wegen des Missverhältnisses zwischen der Menge an verlorenen Wasser und Spurenelementen und der Menge, die während des Tages aufgenommen wird.
Eine der ersten Fragen, mit denen sich der Arzt bzw. Ernährungsberater auseinandersetzen muss, ist also die Beurteilung des allgemeinen Hydratationszustands des Patienten. Im ambulanten Bereich ist BIA-ACC (Bioelectrical Impedance Analyzer – Analyse der Körperzusammensetzung) am besten geeignet: Es handelt sich dabei um ein System, mit dem sich einige grundlegende Parameter über die Verteilung von Körperflüssigkeiten und -geweben mit hoher Genauigkeit bestimmen lassen (Tabelle 1).
Tabelle 1: Parameter, die mit BIA-ACC ermittelt werden können
In der allgemeinen Praxis und in der klinischen Ernährung wird der BIA-ACC-Test nicht zur Überwachung der täglichen Veränderungen am Flüssigkeitsgehalt verwendet, sondern hauptsächlich zur Abschätzung der systemischen Hydratation eines Patienten, um dessen Dehydrationsrisiko zu beurteilen.
In der Praxis zeigt sich, dass der allgemeine Wasserhaushalt (TBW, Total Body Water) bei den meisten Menschen deutlich unter dem Idealwert von 60 % des Körpergewichts liegt; je niedriger dieser Parameter ist, desto mehr muss die Anfälligkeit des Patienten für Dehydrierung berücksichtigt werden.
Der Verlust an Gesamtkörperwasser (TBW, Total Body Water) stellt ein größeres Risiko für ältere Menschen dar, bei denen hauptsächlich intrazelluläres Wasser verloren geht (ICW, Intracellular Water). Die Dehydrierung geht auch mit einem Elektrolytverlust einher, was das Gesamtbild noch verschlimmert.
Einer der Hauptfaktoren zur Bestimmung des Kompartiments, das am stärksten von Dehydrierung betroffen ist, ist die Retention von fettfreier Masse (FFM, Fat Free Mass). Das ist keine Überraschung, da die meisten intrazellulären Flüssigkeiten von Muskel-, Organ- und (wenn auch in geringerem Maße) Skelettgewebe zurückgehalten werden.
In einer sehr heißen Umgebung besteht daher für ältere Menschen ein hohes Dehydrierungsrisiko, ebenso wie für Kinder, die für dieses Problem besonders anfällig sind, weil sie körperlich aktiver sind. Unabhängig von der jeweiligen Bevölkerungsgruppe ist daher ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit erforderlich.
Viele Faktoren – vom allgemeinen Appetitmangel gegenüber Wasser bis hin zur Notwendigkeit, sich daran zu gewöhnen, mehr zu trinken – tragen dazu bei, dass die großen Mengen an Wasser und Elektrolyten, die während des Tages verloren gehen, im Allgemeinen nicht wieder aufgefüllt werden.
Mehrere Erfahrungen unter besonders ungünstigen Bedingungen (im Bereich der Sportmedizin bzw. in sehr heißen Arbeitsumgebungen) zeigen, dass die Einnahme von Lösungen, die Elektrolyte, Vitamine und Kohlenhydrate enthalten, der Gefahr einer Dehydrierung wesentlich wirksamer entgegenwirkt als die Einnahme von reinem Wasser.
Es ist also von grundlegender Bedeutung, den Wasserhaushalt unter Kontrolle zu halten, wenn es darum geht, das Wohlbefinden eines Patienten zu verbessern. Umso wichtiger wird es in heikleren Situationen wie den oben beschriebenen. Diese Veränderungen sind besonders heimtückisch, sowohl was ihr Ausmaß als auch ihre Geschwindigkeit beim Auftreten betrifft. Bevor man sich mit den langfristigen Auswirkungen befasst, wie dem Auftreten vager und unspezifischer Symptome (MUS, Medically Unexplained Symptoms), ist es daher wichtig, die Zustände einer „akuten“ Dehydrierung unter Kontrolle zu halten, die zu verschiedenen Dekompensationen (kardial, respiratorisch, renal usw.) führen können und die im Allgemeinen ein erhebliches Risiko für die Sicherheit der Patienten darstellen.
Abbildung 1: Wechselwirkungen zwischen Dehydrierung und dem Auftreten von Symptomen
Das Risiko einer Dehydrierung betrifft Menschen mit chronischen Erkrankungen (gleich welcher Art) stärker als Menschen mit akuten Erkrankungen. Das bedeutet, dass alle Patienten, die unter vagen und unspezifischen Symptomen (MUS, Medically Unexplained Symptoms, Tabelle 2) leiden, mehr Aufmerksamkeit benötigen, da diese Symptome in vielen Fällen auf chronische Entzündungsprozesse zurückzuführen sind.
Tabelle 2: Vage und unspezifische Symptome (All Rights Reserved BioTekna – Italy. MUS® Nr.2012001626, 2012)
Die Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln zur Wiederherstellung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts wird durch eine Reihe von Faktoren beeinflusst, die von der Notwendigkeit eines idealen Gleichgewichts von Spurenelementen, Mineralien und Vitaminen bis hin zum endgültigen Geschmack des Produkts reichen. Wie in mehreren klinischen Studien festgestellt wurde, ist der Geschmack eines Getränks ein wichtiger Faktor, damit es schmackhafter als Wasser ist. So wird der Konsum gefördert und die Nebenwirkungen (z. B. Übelkeit), die mit dem Konsum großer Mengen Naturalwasser verbunden sind, werden begrenzt. Darüber hinaus bietet eine Lösung mit einer angemessenen Ergänzung von Spurenelementen bei gleichem Wasserverbrauch einen größeren Schutz vor hitzebedingten Verlusten an fettfreier Masse (FFM, Fat Free Mass) und intrazellulärer Körperflüssigkeit (ICW, IntraCellular Water). Unter den verfügbaren Alternativen sollte eine Lösung mit alkalisierenden Eigenschaften (z. B. mit Bicarbonat-Puffersystemen) empfohlen werden, um ein ausgeglichenes Säure-Basen-Gleichgewicht zu fördern, insbesondere bei Personen, die unter chronischen Entzündungsprozessen und Azidose leiden.
Autoren: Dario Boschiero, Alberto Semenzato - Datum: 25/05/2007
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Literaturverzeichnis